Der blinkende Cursor und die leere Seite

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Diese Bilder sind schon vor Wochen entstanden. Nein, vor Monaten. Ich habe sie auf der Kamera durchgeklickt, zufrieden festgestellt, dass ein paar brauchbare Bilder dabei sind, überlegt, welchen Text ich dazu schreiben könnte – und es dann doch nie getan. Weil es einfach nicht ging. Weil ich nicht schreiben konnte. Oder wollte. Der blinkende Cursor und die leere Seite.

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Ich arbeite jetzt bei einer Zeitung. Und ich finde es immer wieder jeden Tag großartig, dass ich jetzt mein Geld damit verdiene, Texte zu schreiben – und nicht mehr damit, Power-Point-Präsentationen über Reichweiten, Werbeintegrationen und Zielgruppenanalysen zu erstellen.

Es ist immer wieder unglaublich, wenn ich das Verlagsfoyer betrete, mir die Zeitungen des Tages nehme und in Richtung Redaktion gehe. Wenn ich schon Bescheid weiß, bevor die Nachrichtenseiten die Eilmeldungen rausschicken. Wenn ein Text erscheint – und ich bin der Autor. Und wenn Besuchergruppen durch die Redaktion geführt werden. Früher war ich eine Person dieser Besuchergruppen – und habe neidisch die Redakteure angesehen, die hinter ihren Bildschirmen saßen. Ich habe mir gewünscht, einer von ihnen zu sein. Und jetzt sitze ich bei ihnen. Jetzt gehöre ich zu denen, die schreiben.
Als ich klein war, wollte ich Journalistin werden – und jetzt bin ich es. Ich finde es jeden einzelnen Tag unglaublich, was ich für ein Glück habe.

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Aber: Wenn ich den ganzen Tag lang Texte schreibe, Sätze hin und her drehe, Absätze und Wörter austausche, Bilderarchive nach passenden Fotomaterial durchforste, Informationen anfordere und lese, lese, lese, dann habe ich nach Feierabend keine Lust mehr genau das Gleiche zu tun. Und auch nicht am Wochenende.

Es gibt den Spruch: „Wenn man sein Hobby zum Beruf macht, dann muss man sein Leben lang nicht arbeiten.“ Aber auch diesen: „Wer sein Hobby zum Beruf macht, der hat kein Hobby mehr.“

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Der blinkende Cursor und die leere Seite. Noch kein einziger Buchstabe, aber der Text muss großartig werden. Weil man für eine große Zeitung schreibt, soll er perfekt sein. Nur: Kein Text kann je perfekt sein. Kein Text ist je gut genug. Es ist der Fluch der Journalisten. Und ihr Kick. Es berauscht einen. Und es macht einen völlig fertig.

„Du darfst nicht aufhören zu bloggen“, sagt meine Freundin. „Dann war all die bisherige Arbeit umsonst.“
„Aber ich mag deinen Blog“, sagt eine andere.

Ich mag meinen  Blog auch. Und ich möchte auch nicht aufhören zu bloggen. Nur manchmal, da möchte ich einfach kein Word-Dokument mehr sehen. Erst recht nicht, wenn es noch leer ist.

In den letzten Monaten war das der Fall.

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OUTFIT

Rock: H&M (ähnlich hier)

Shirt: H&M (ähnlich hier)

Tasche: Asos (ähnlich hier)

Budapester: New Look (ähnlich hier)

Nagellack: Essie – Foreyer yummy

Fotos von Hanna von Written In Red Letters

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11 Gedanken zu „Der blinkende Cursor und die leere Seite&8220;

  1. Manchmal, da fällt mir auch nichts ein was ich schreiben soll. Aber irgendwas muss man ja schreiben. Aber das Leben ist zu schnell, der Kopf zu voll und die Gedanken nicht zu ordnen.
    Manchmal frage ich mich ob es okay ist auch einfach Bilder zu posten, ohne Text.
    Und ja, manchmal, wenn das was man tut einem eigentlich Spaß hat aber man eben zurzeit nichts zu sagen hat, nichts sagen kann. Dann ist es okay auch mal nur Bilder zu posten. Ohne Text.
    Tu was du für richtig hältst. Was auch immer es sein mag.

  2. Das Outfit find’ ich soo schön, ich hatte in meinem Blog ja schon mal etwas über meine Liebling’farbe’ Grau geschrieben, …
    Und die Tasche (und natürlich der tolle Lippenstift) sind die totalen ‘Hingucker’!❤ Kathy

  3. Huhu, schön von dir zu hören. das kann ich sehr gut nachvollziehen, ich würde gerne mein Hobby (bloggen) zum beruf machen, leider ist dieses im Moment nicht möglich, wäre es aber so, kann ich es gut nachvollziehen. Alles hat immer seine Vor und Nachteile , wie man es dreht und wendet, ändert sich die Sicht. Wie auch immer, freue mich auf weitere Beiträge und würde mich freuen, wenn Du mal bei mir vorbei schaust (auch die anderen Leser) freue mich über jeden Tipp oder Kommentar oder auch Kritik;) In diesem Sinne, viele Grüße
    Tascha
    http://www.taschasdailyattitude.blogspot.de

  4. Stelle ich mir wirklich schwer vor, den ganzen Tag Texte zu verfassen und dann in der Freizeit auch. Ich würde es super schade finden, wenn dein Blog deswegen nicht mehr in meiner Leseliste auftauchen würde Gegen Schreibblockaden und leere Köpfe hilft manchmal echt nur Abstand zu allem. Rausgehen und wirklich abschalten. Freue mich zu hören, dass du in deinem Job so viel Freunde gefunden hast!

    1. Danke für deinen netten Kommentar 🙂 Mein Blog wird nicht aus deiner Timeline verschwinden, keine Sorge. Nur wird es vielleicht immer wieder Phasen geben, an denen für eine Weile von mir nichts kommt… Bis sich wieder ein bisschen Lust angesammelt hat.

  5. Schön, mal wieder etwas von dir zu lesen…und ja, das Problem kenne ich. Auch, wenn es bei mir gerade die Bachelor Arbeit und der Blog sind, irgendwie dreht es sich immer im Kreis. Und dann hat man manchmal einfach keine Lust…

    1. Ja, vielleicht ist das ganz normal, wenn man schon lange bloggt, dass es da auch Flauten gibt. Genauso wie beim Lesen. Aber deine Blogpost-Frequenz finde ich schon sehr beeindruckend! 🙂

      1. Danke! Das ist aber zur Zeit auch sehr anstrengend – und funktioniert auch nur, weil ich in Dänemark (als ich kaum was zu tun hatte) ein bisschen vorgearbeitet habe 😀

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